Einige hochbegabte Kinder, vor allem Mädchen, fallen in ihrer Entwicklung häufig überhaupt nicht auf. Sie haben sich an ihr Umfeld angepasst und ahmen das Verhalten der Gleichaltrigen so gekonnt nach, dass weder eine Über- noch eine Unterforderung vermutet wird. Sie „laufen mit“. Der Wert der sozialen Akzeptanz ist dabei das höchste Gut, dass von ihnen angestrebt wird. Das intellektuelle Potenzial wird „auf Pause“ gesetzt.
Manchen Kindern gelingt dieser Spagat und sie schaffen es, punktuell dennoch auf ihr Potenzial zuzugreifen und sich dort zu entfalten, wo es „erlaubt“ erscheint. Bei anderen Kindern wird das Spannungsfeld zwischen gezeigtem und erlebtem Verhalten irgendwann unerträglich,und sie entwickeln verschiedene Symptome (Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Ängste, Zwänge, mangelndes Selbstwertgefühl, Depressionen …). Manchmal fällt erst dann im Rahmen einer Diagnostik auf, dass die Ursache dieses Spannungsfeldes eine Hochbegabung ist.